Das Verfassungsblog ist ein Blog zu verfassungsrechtlichen und rechtspolitischen Themen. Die Artikel erscheinen in deutscher oder englischer Sprache. Das Verfassungsblog wurde am 30. Juli 2009 von Maximilian Steinbeis gegründet. In der Anfangszeit betrieb er das Portal als alleiniger Autor, später lud er andere Wissenschaftler ein, eigene Artikel im Verfassungsblog zu veröffentlichen. Ziel des Blogs „war es, eine Schnittstelle zwischen Wissenschaft und politischer Öffentlichkeit zu schaffen“. Zudem gehe es „nicht darum, Forschungsergebnisse zu präsentieren, sondern Debatten anzustoßen.“ Seit 2011 besteht eine Kooperation mit dem Projekt „Recht im Kontext“ des Wissenschaftskollegs zu Berlin. Im Laufe der Zeit entwickelte sich das Blog laut Steinbeis in Richtung eines journalischen Mediums, und es gibt mittlerweile neben den deutschen Artikeln auch englische Artikel, sowie – bedingt durch die Internationalisierung der Grundrechte – Artikel mit Bezug auf das Recht der Europäischen Union. Ein Ziel des Blogs ist die Entwicklung zu einem europäischen Netzwerk von Blogs des Themenkreises. Mittlerweile haben über 1000 verschiedene Autoren Artikel im Verfassungsblog veröffentlicht. Betreiber ist die Max Steinbeis Verfassungsblog GmbH, deren Geschäftsführung von Maximilian Steinbeis wahrgenommen wird. Die Redaktion besteht aus acht Personen und 21 Associate Editors. Hierzu gehören Tristan Barczak, Anuscheh Farahat, Anna Katharina Mangold, Mathias Hong und Anna von Notz (Mitglied des Leitungsgremiums der EKD und wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Bundesverfassungsgericht). Die Organisation erhält eine Projektfinanzierung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Das Verfassungsblog lässt sich in die Kategorien Debatte, Editorial, einfache Artikel und den Podcast Corona Constitutional unterteilen: Seit 2020 gibt es zudem den Podcast Corona Constitutional, der sich mit Themen des Verfassungsrechts und der Verfassungspolitik befasst, die im Zuge der COVID-19-Pandemie in Deutschland diskutiert werden, und diese unter rechtlichen Aspekten beleuchtet. Die einzelnen Episoden sind im Interviewformat gestaltet. Auch fachübergreifende Online-Symposien wurden bereits im Verfassungsblog durchgeführt. Kooperationen bestehen mit dem Forschungsverbund Recht im Kontext der Humboldt-Universität zu Berlin und dem Center for Global Constitution des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung. Der Evaluationsbericht des Forschungsverbundes Recht im Kontext bezeichnet den Verfassungsblog als „eine[n] der interessantesten und am häufigsten gelesenen Foren für Verfassungsrecht und -politik“ sowie als ein „must read“ für alle am öffentlichen, europäischen und Verfassungsrecht Interessierten. In der Rechtsprechung wird das Verfassungsblog gelegentlich als Quelle verwendet, bzw. darauf verwiesen. So beispielsweise vom Bundesgerichtshof, vom Bayerischen Verwaltungsgerichtshof, vom Schleswig-Holsteinischen Landessozialgericht, vom Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen oder von dem Polnischen Obersten Gerichtshof. Die Wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Bundestages verwenden das Verfassungsblog mitunter als Quelle. Im Zuge der Covid-19-Pandemie in Deutschland bezog sich das OVG-NRW bei der Normenkontrolle mehrmals auf das Verfassungsblog. Die Europäische Kommission hat in ihrem Bericht über die Rechtsstaatlichkeit 2020 den Verfassungsblog als Beitrag zur "Förderung einer dynamischen Kultur der Rechtsstaatlichkeit" in Deutschland hervorgehoben.Inhaltsverzeichnis
