Von der vorzeitlichen Besiedlung des Gebietes zeugen die Megalithen im Distrikt Évora. Nahe der Stadt befinden sich zahlreiche Relikte der Vorzeit. Am kleinen Fluss Ribeira liegt die größte Megalithanlage Portugals, die „Anta Grande do Zambujeiro“. Die Gründung der römischen Stadt Ebora Liberalitas Julia geht auf die Kaiserzeit zurück, der gut erhaltene Diana-Tempel mit seinen monumentalen Säulen zeugt noch heute vom römischen Erbe. Im Jahre 715 wurde Évora (arabisch: Yabura) von den Mauren erobert und mit Burg und Moschee ausgebaut. Im September 1165 eroberte Geraldo sem Pavor (= „Gerald ohne Furcht“) durch eine List Évora für König Afonso Henriques. Mit Unterstützung des Ritterordens von Avis wurden die Mauren endgültig vertrieben. Dafür machte der Ritterorden Évora 1166 zu seinem anfänglichen Sitz, nannte sich anfangs auch Ritterorden Évora und umgab die Stadt mit einer Mauer, die bis heute weitgehend erhalten geblieben ist. Seit dem 12. Jahrhundert ließen sich die portugiesischen Könige in Évora wählen. Ihr Hof in Évora wurde durch die Humanisten Garcia und André Resende, den Chronisten Duarte Galvão, den Theaterdichter Gil Vicente, den Bildhauer Nicolas Chanterene im 15. und 16. Jahrhundert zu einem Zentrum des portugiesischen Humanismus. 1559 gründete der Kardinal und spätere König Dom Henrique die Jesuiten-Universität. Évora verlor nach der Annexion Portugals durch Spanien 1580 bis 1637 erheblich an Bedeutung. Mit der Schließung der Universität 1759 durch den Marquês de Pombal verlor Évora endgültig seinen einstigen Rang. 1973 wurde die Universität Évora neu gegründet. Aus römischer Zeit stammen der Diana-Tempel, die Burg sowie der Aquädukt „Aqueduto de Água de Prata“. Weitere Sehenswürdigkeiten sind die im Zentrum stehende Kathedrale von Évora, der ehemalige Königssitz Paço dos Condes de Basto und die seit dem 15. Jahrhundert existierende, aber erst 1979 wiedereröffnete Universität. In einigen Straßen der Altstadt – zum Beispiel in der Travessa das Nunes, der Rua do Cano oder der Rua do Salvador – ist zu sehen, wie der Aquädukt im Laufe der Zeit zu Wohnzwecken umgestaltet wurde. In der engen Gasse Travessa Alcárcova de Cima sind ein gut erhaltenes Stück römischer Mauern sowie im Untergeschoss eines Wohnhauses römische Fundamente beachtenswert. Der im Stadtzentrum gelegene Praça do Giraldo genannte Platz mit dem Marmorbrunnen und den Arkaden gehören ebenso zu den Sehenswürdigkeiten wie das Beinhaus Capela dos Ossos (Kapelle der Knochen), ein Kirchengebäude, an dessen Wänden menschliche Gebeine gestapelt sind. Am Stadtrand, etwa einen Kilometer nordwestlich der Altstadt Évoras, befindet sich die Cartuxa Santa María de Scala Coeli, eine ehemalige Klosteranlage des Kartäuserordens. Die Kartause wurde bis 2011 von den Mönchen bewohnt und wird heute unter der Bezeichnung Convento da Cartuxa als Kultur- und Veranstaltungszentrum genutzt. Das Gelände ist der Öffentlichkeit zugänglich. Sé – Kathedrale von Évora Évora ist Hauptstadt des Distrikt Évora und Sitz eines gleichnamigen Kreises (Concelho). Die Nachbarkreise sind (im Norden beginnend im Uhrzeigersinn) Arraiolos, Estremoz, Redondo, Reguengos de Monsaraz, Portel, Viana do Alentejo sowie Montemor-o-Novo. Der Kreis Évora unterteilt sich in die folgenden Gemeinden (Freguesias): Évora pflegt Städtepartnerschaften mit Évora ist über die Linha de Évora mit dem Schienennetz des Landes verbunden. Die Stadt liegt an der Autobahn A6. Der Flugplatz Évora wird für Privat- und Sportflugzeuge und zu Ausbildungszwecken genutzt. Évora ist in das landesweite Fernbusnetz der Rede Expressos eingebunden. Der öffentliche Personennahverkehr im Stadtgebiet wird durch Buslinien der Transportes Rodoviários de Évora (TREVO) bedient. Eine Reihe bekannter Persönlichkeiten sind in Évora geboren, insbesondere im 16. Jahrhundert, darunter der Chronist und Dichter Garcia de Resende († 1536), der Heerführer Cristóvão da Gama (1516–1542, Sohn Vasco da Gamas), Prinz Johann Manuel von Portugal (1537–1554, Vater des schicksalhaften Königs D. Sebastião), der Entdecker Pedro Fernandes de Queirós (1565–1614) oder auch der Komponist Gaspar Fernandes (1566–1629). Aus jüngerer Zeit sind der Physiker João Magueijo (* 1967), der Fado-Sänger Duarte (* 1980) oder der Handballtorwart Hugo Laurentino (* 1984) zu nennen. Kreis Évora
Gemeinde Einwohner
(2011) Fläche
km² Dichte
Einw./km² LAU-
Code Bacelo e Senhora da Saúde 18.233 46,50 392 070522 Canaviais 3.442 19,41 177 070515 Évora (São Mamede, Sé, São Pedro e Santo Antão) 4.738 1,13 4.187 070523 Malagueira e Horta das Figueiras 22.379 64,43 347 070524 Nossa Senhora da Graça do Divor 486 84,14 6 070502 Nossa Senhora da Tourega e Nossa Senhora de Guadalupe 1.151 263,34 4 070525 Nossa Senhora de Machede 1.123 185,19 6 070503 São Bento do Mato 1.151 66,55 17 070506 São Manços e São Vicente do Pigeiro 1.302 193,23 7 070526 São Miguel de Machede 794 81,52 10 070509 São Sebastião da Giesteira e Nossa Senhora da Boa Fé 1.082 75,38 14 070527 Torre de Coelheiros 715 226,24 3 070513 Kreis Évora 56.596 1.307,06 43 0705 Bevölkerungsentwicklung
Einwohnerzahl im Kreis Évora (1801–2011) Jahr 1801 1849 1900 1930 1960 1981 1991 2001 2011 Einwohner 18 620 16 995 25 563 35 903 50 095 51 572 53 754 56 519 57 073 Kommunaler Feiertag
Städtepartnerschaften
